Dankbarkeit mitten im Leid

Wie kommen Menschen bloß auf solche Ideen? – im Leidensdruck dankbar zu sein…?

Und wer denkt schon daran, dankbar zu sein, wenn man gerade in einer schrecklichen Lebenssituation steckt und sich das gesamte Leben verändert…? 

Lass uns gemeinsam diesen Fragen auf den Grund gehen.

 

In solch leidvollen Situationen stecken wir oft in einer verzwickten Lage, denn die Hauptaufmerksamkeit und viele Gedanken sind meist nur auf das Hauptproblem/ das Symptom und den derzeitigen Gefühlszustand gerichtet. Wir ertragen das Leid, wir dulden es. Manche brauchen es auch direkt, denn viele wissen gar nicht mehr wie schön das Leben ohne (oft selbstgemachte) Probleme sein kann. 

 

Doch was wäre, wenn da noch mehr ist – mehr dahinter steckt, als einfach nur das Symptom, mehr als nur „so spielt das Leben halt nun einmal“, mehr als nur „was dich nicht umbringt, macht dich nur härter“, mehr als nur „das Leben ist halt nicht immer fair“, usw.?

 

Du hast bestimmt schon etwas über den Unterschied zwischen Ursache und Symptom gehört. Ein kurzes Beispiel dazu: Wenn du Gelenksschmerzen hast und Schmerzmittel zu dir nimmst, bekämpfen diese nur das Symptom, jedoch nicht die tatsächliche Ursache. Der Schmerz wird unterdrückt/ gelindert/ – um der Ursache des Schmerzes jedoch auf den Grund zu kommen, braucht es jedoch wesentlich mehr Arbeit. Du müsstest dann das Problem von allen Seiten betrachten lassen und von unterschiedlichen Apparaten (CT, MRT, usw.), um genaue Schlüsse draus ziehen zu können – natürlich in Verbindung mit Fachexperten.

 

Und genau so ist dies mit unserem Leidensdruck auch vergleichbar. Wenn du einen Leidensdruck hast, kannst du ihn mit „Schmerzmitteln“ wie Selbstmitleid, Zurückgezogenheit, weinen und noch vielen anderen Methoden leicht mildern, aber die Ursachenforschung benötigt meist eine tiefgründige, zeitintensivere Auseinandersetzung. Ein Versuch das Problem in sich von allen möglichen Seiten zu betrachten, kann schon einmal der erste Schritt sein, sich besser zu fühlen, weil es den „Geist lüftet“. Frische Gedanken bringen frischen Wind in die Seele. Doch das benötigt viel Kraft (und Chaos). Frische Gedanken rütteln die alten, festsitzenden wach, mobilisieren sie und können eine neue Ordnung beantragen. 

 

Jetzt kommt auch noch das Chaos mit ins Spiel. Das sehr bedeutsame Chaos rüttelt meistens in unserem Leben alles durcheinander und lässt uns manchmal echt verzweifeln. Aber genau dieser chaotische Prozess ist von enormer Wichtigkeit, denn wir brauchen das Chaos, um uns innerlich wieder neu ordnen zu können. In manchen Lebenssituationen hilft es uns auch, wenn wir dem Chaos schlicht und einfach vertrauen dürfen und uns sagen: „Vertraue dem Chaos, es rüttelt gerade alles durcheinander, damit sich anschließend alles wieder neu und frisch ordnen kann“. Und manchmal denkt man sich bestimmt, mit aller Mühe und Gewalt dagegen arbeiten zu können/müssen und bekommt dann die bittere Rechnung dafür präsentiert, weil unsere Körper-, Geist- und Seelenkombination eindeutig mehr Sagen hat als unser Verstand. 

 

"Stillstand bedeutet Rückschritt" und unser Körper möchte in Bewegung bleiben, angefangen von unserem fließenden, dynamischen Blut, welches unsere Organe mit den nötigen Nährstoffen und Lebensenergie versorgt. Dass das Chaos nicht immer sofort als Reinigungsprozess verstanden wird, ist auch klar. Jedoch eine hilfreiche Änderung der Sichtweise, um ein Problem einmal von einer anderen Seite zu betrachten. 

 

Jetzt kommt der Fachexperte ins Spiel und genau dieser Fachexperte bist du! Du bist Experte für deinen Körper, deine Seele und deinen Geist. Knöpfe dir das Problem rücksichtsvoll vor, nimm es bewusst selbst in die Hand und bearbeite die mögliche Ursache – es lenkt dich von den Symptomen ab und du lernst dich dabei selbst noch besser kennen. Übung macht den Meister ;)

 

Und da wir alle unterschiedlich ticken und geschaffen sind, gibt es jetzt auch keine Universallösung für intensiven Leidensdruck, sondern eigentlich nur eine von dir für dich geschaffene Lösungsstrategie bezüglich deinen Problemen, die du selbst liebevoll und hoffnungsvoll ergründen darfst. Hilfsmittel wie Psychologe, Coach, Bücher, Sprüche, Zitate, usw. geben dir (Denk)Anstöße - die tatsächliche Ursachenbekämpfung ist jedoch dein innerer Lernprozess, deine Heilreise.

 

„Lerne und kläre dies in Liebe, Vertrauen und Rücksichtnahme zu dir selbst.“  

  • Nimm Rücksicht auf dich (und trotz Leidensdruck auch auf dein Umfeld)
  • „Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind – wir sehen die Dinge so, wie wir sind“
  • „Lerne Dinge nicht persönlich zu nehmen, denn Vieles was andere Menschen tun, ist nicht wegen dir – es ist wegen ihnen selbst“
  • „Alles was wir sind, ist das Ergebnis dessen, was wir gedacht haben. Der Geist ist alles. Was wir denken, das werden wir sein“ (Buddha)
  • Sei dankbar Rücksicht auf dich und dein Umfeld nehmen zu können, denn das schafft nicht jeder Mensch

 

  • Vertraue dir selbst und deinem Körper, denn er braucht nur die richtigen Anstöße, dann arbeitet er ganz aktiv für deinen Seelenfrieden.
  • „Vergiss nie: Du hast keine Seele – du bist eine Seele und du hast einen Körper“
  • Vertrauen findest du nur bei Menschen, die mit deiner Seele so umgehen, als wäre es ihre eigene
  • Sei dankbar, dir selbst vertrauen zu können und dass es in deinem Leben vielleicht besondere Menschen gibt, die dir vertrauen und denen du vertrauen kannst.
  • Wenn dich jemand zutiefst enttäuscht (ent-täuscht), ist das nur ein Ende der Täuschung – sei dankbar für diese Erkenntnis.

 

  • Liebe dich selbst, akzeptiere deine Gedanken und Gefühle. Lass diese zu, aber auch wieder weiterziehen.
  • „Nimm dem Leid die Macht, indem du es liebst“ – ich persönlich finde ja, dass alleine dieser Satz schon sehr entspannt und so einfache Worte schon viel Wind aus den Segeln der Verzweiflung nehmen können
  • Und vergiss nie: „Du bist sooo viel mehr, als dir bis jetzt gesagt wurde“. Leider sagen wir unseren Mitmenschen viel eher, was uns an ihnen stört, anstatt ihnen viel öfter die Dinge zu sagen, welche sie gut machen, warum sie so tolle Menschen sind und was sie so besonders macht. Wenn du glaubst, dass es viel zu wenig Menschen gibt, die solche lieben Dinge sagen, dann sei doch einer der ersten, der es versucht und stecke andere damit an -----> Wertschätzungsvirus :)
  • „Sei für andere da, aber lass dich selbst dabei nicht zurück“
  • Sei dankbar für deine tiefe, innere Liebe zu dir selbst, deiner Verbundenheit zu deinem Inneren und der wahren Begegnung mit dir selbst. „Manchmal muss man dazu bereit sein, der Dunkelheit zu begegnen, um die Kraft des eigenen Lichtes entfesseln zu können“

 

Worte von meinem Herzen an dich: Ich wünsche dir, dass du den Sinn für das Schöne, den Mut zu Neuem, die Freude am Leben und die tiefe Dankbarkeit aus allen Lebens- und Lernsituationen immer bewahren kannst