Emotionen

 

Du hast vielleicht schon einmal etwas von dem Spruch: "Gefühle können Organe erdrücken", oder möglicherweise von dem Broken-Heart-Syndrom gehört? Im Großen und Ganzen geht es darum, dass Körper und Psyche zusammenagieren, sodass sich körperliche Leiden auf die Psyche und umgekehrt auswirken können und in den meisten Fällen bewusst oder unbewusst zusammenspielen.

Unsere Emotionen werden zum Beispiel in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) im Übermaß als die Hauptkrankheitsursachen bezeichnet. 

Innerhalb angemessener Grenzen verursachen die Gefühle keinerlei körperliche Schwäche oder Krankheit. 

Wenn jedoch die Gefühle so mächtig werden, dass sie unkontrolliert werden und einen Menschen überwältigen oder Besitz von ihm ergreifen, können sie die inneren Organe verletzen und der Krankheit Tor und Türe öffnen. 

 

Es kommt nicht auf die Stärke an, sondern vielmehr auf die Dauer, der man der Belastung der bestimmten Gefühle ausgesetzt ist, welche die "Krankheiten" auslösen können.

 

 
 
 

Übermäßige emotionale Aktivität verursacht ernste Störungen im Yin-Yang Gleichgewicht, wilde Abweichungen beim Qi-Fluss, Blockaden in den Leitbahnen und Beeinträchtigung der lebenswichtigen Organfunktionen. 

Hat einmal der physische Schaden am Organ eingesetzt, ist es eher schwer eine Heilung aus sich selbst heraus zu erreichen. Der zu lange einwirkende emotionale Stress könnte behandlungsbedürftig werden. 

 

Die Gefühle repräsentieren unterschiedliche menschliche Reaktionen auf einzelne Reize und verursachen unter normalen Umständen keine "Krankheiten". Ich persönlich glaube ja, dass jede "Krankheit" ihren eigenen, tieferen Sinn und Ursprung hat, den man herausfinden sollte, um im Leben etwas dazuzulernen. "Jede "Krankheit" ist ein Lernfeld für sich". Leider nehmen wir uns viel zu wenig Zeit für uns selbst in dieser schnelllebigen Gesellschaft und unser Körper ist dann dazu gezwungen solche teilweise dramatischen Konsequenzen zu setzen. Ich finde, jeder einzelne von uns, sollte sich selbst so viel wert sein, sich darüber einmal ausgiebig Gedanken zu machen und ein einfülsames Bewusstsein für sich selbst entwickeln, damit man Hilfeschreie des Körpers früher wahrnimmt und einem Drama möglicherweise entgehen kann. Mein persönlicher Buchtipp dazu an euch: "Krankheit als Symvol" von Rüdiger Dahlke und "Was die Seele krank macht und was sie heilt - Wenn der Körper Signale gibt" von Thomas Schäfer. 

 

 

Die sieben Emotionen der TCM sind:

 
  1. Freude: Das von der Freude am ehesten betroffene Organ ist das Herz. Überstimulation kann hier zu Problemen mit Symptomen wie Aufgeregtheit, Schlaflosigkeit, "Herzstolpern" und Herzrhythmusstörungen führen. 

  2. Ärger: Ärger beeinflusst die Leber (Stillstand des Qi). Dies kann dazu führen, dass Leberenergie in den Kopf steigt, was sich mit Kopfschmerzen, Benommenheit und anderen Symptomen zeigt. Auf längere Sicht kann es zu Bluthochdruck und Problemen mit Magen und Milz kommen. Es ist bekannt, dass "vollblütige" Menschen mit hochrotem Kopf eher jähzornig reagieren als andere Menschen. 

  3. Besorgnis: "Wenn jemand Sorge oder Kummer fühlt, ist das Qi blockiert und bewegt sich nicht". Besorgnis verletzt die Lunge. Allgemeine Symptome übermäßiger Sorge sind flaches und unregelmäßiges Atmen. Die Kurzatmigkeit in Phasen des Kummers und der Sorge sind jedermann bekannt. Besorgnis kann auch das mit der Lunge gekoppelte Organ, den Dickdarm, verletzen. (Meridianlehre)

  4. Grübeln: Jegliche Aktivität, die einen hohen mentalen Einsatz mitsichbringt, läuft Gefahr eine Disharmonie entstehen zu lassen. Das von dieser Störung am direktesten betroffene Organ ist die Milz. Symptome wie Müdigkeit, mangelndes Selbstwertgefühl und Konzentrationsstörungen können entstehen.

  5. Trauer: Dieses Gefühl ist mit der Lunge am meisten verbunden. Ein normaler und gesunder Ausdruck der Trauer ist zum Beispiel Seufzen, welches ganz aus der Tiefe der Lunge kommt -tiefes Einatmen und dann das Herausseufzen der Luft bei der Ausatmung. Trauer, die unaufgelöst bleibt und chronisch wird, kann eine Disharmonie in der Lunge erzeugen. Es kann zu erhöhter Infektanfälligkeit (Bronchitis, Lungenentzündung, ..), Asthma und Atemproblemen führen. 

  6. Angst: Angst ist eine normale und angepasste menschliche Gefühlsregung. Aber wenn sie chronisch wird und der Auslöser nicht unmittelbar ver- und bearbeitet werden kann, ist es wahrscheinlich, dass es zu einer Disharmonie kommt. Das Organ, welches das höchste Risiko betroffen zu werden hat, ist hierbei die Niere. In Fällen extremer Angst ist die Fähigkeit der Niere beeinträchtigt, was sich z.B. in unfreiwilligem Harnabgang (Einnässen, Inkontinenz) zeigen kann. Dies ist auch meistens ein Problem bei Kindern --> Bettnässer haben oft unbewusst  Angst vor einem Elternteil/Erziehungsberechtigtem.

  7. Schrecken: Schrecken oder Panik ist eine weitere Emotion, die nicht speziell ein Organ betrifft. Schrecken unterscheidet sich von Angst durch seine plötzliche und unerwartete Natur. Der Schreck nimmt primär Einfluss auf das Herz, doch wenn er länger bestehen bleibt, verwandelt er sich in bewusste Angst und die Disharmonie wandert in die Nieren. 

 

"Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. 

Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. 

Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. 

Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. 

Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal."