Menschsein leicht gemacht
Warum bin ich so wie ich bin?
Auf was habe ich Einfluss in meinem Leben?
Solche Fragen können uns im Leben sehr oft begegnen.
Um den tieferen Einblick in unser Wesen zu verstehen, kann uns diese (lila) Grafik sehr gut weiterhelfen.
Es wird uns einfach und kompakt erklärt, um was es denn nun letztendlich geht, wenn ich mich mit mir selbst beschäftige bzw. mit jemand Anderem und es verstehen will.
Es gibt 3 Kriterien, welche ausschlaggebend sind, wie ein Mensch wird:
1. Umfeld:
Der Einfluss unsere Freunde, Bekannten, Arbeitsplatz, Familie, Partnerschaft, Religion,...
2. Erbmaterial:
Die guten alten Gene, Vorbelastungen, Familien-Krankheitsbilder,...
Gene können laut Genforschung weitergegeben werden, auch wenn es mehrere Generationen zurückliegt.
Und nun der interessanteste Punkt zu unserem Selbst:
3. Was mache ich daraus?:
Damit ist die eigene Handlungsfähigkeit gemeint, das innere Selbstwertgefühl, Charakterstärken beweisen, Ego zügeln, Rückgrat zeigen, sich schwierigen Situationen zu stellen und Gefühle zulassen bzw. zeigen können, Mitgefühl zeigen, Abgrenzungen klar definieren, Grenzen aufzeigen, Bodenständigkeit und Realität leben, zukunftsorientiert denken,...

1.1. Erziehung
Was ist Erziehung? Was bedeutet Erziehung? Erziehung bedeutet alle Maßnahmen, die Kindern und Jugendlichen die Fähigkeiten vermitteln sollen, die sie im Leben brauchen. Erziehung ist Gegenstand philosophischer, religionswissenschaftlicher, juristischer, politikwissenschaftlicher, soziologischer, sozial- und kulturgeschichtlicher Betrachtung. Die Erziehung von unseren Eltern gehört zum Punkt 1, dem Umfeld. Diese angeführten Erziehungsstile zeigen uns, wie ein Teil unseres Umfeldes uns beeinflusst hat bzw. uns beeinflussen kann.
1.2. Die verschiedenen Erziehungsstile
Laissez-faire Erziehungsstil:
Laissez-faire (franz.:"Lasst machen")
Bei diesem Erziehungsstil verhalten sich die Eltern dem Kind gegenüber eher passiv. Man könnte auch sagen, dass es sich um eine Form des antiautoritären Erziehungsstils handelt, bei dem die Eltern diesen Gegenpol zu einer autoritären Erziehung im Extrem leben. Es werden nur minimale Vorgaben gemacht, so dass das Kind im Wesentlichen sich selbst überlassen wird. Es gibt keinen klaren Rahmen, der Orientierung und auch Sicherheit bieten würde. Diese Eltern haben kaum Ansprüche an das Kind und bei Auseinandersetzungen beachten sie nur selten die Auffassungen der Kinder. Beim laissez-faire Stil verhalten sich die Eltern eher gleichgültig und uninteressiert, sie versuchen, nur das zu tun, was nötig ist und die Anstrengungen so gering wie nur möglich zu halten. Im Extremfall vernachlässigen Eltern mit einem laissez-faire Erziehungsstil ihre Kinder.
Permissiver Erziehungsstil:
Der permissive Erziehungsstil kann als gemäßigte Form des laissez-faire Erziehungsstils oder auch als eine Form des antiautoritären Erziehungsstils bezeichnet werden. Entscheidendes Merkmal ist, dass sich die Eltern dabei in der Erziehung eher zurückhalten. Das Kind muss deshalb selbst die Initiative ergreifen und Verantwortung übernehmen, wenn es um persönliche Entscheidungen geht. Das Kind ist hier also sehr stark gefordert, selbst aktiv zu werden und seine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Dies fördert die Eigeninitiative und das Entwickeln einer eigenen Meinung und eines eigenen Standpunktes, sowie das Kennenlernen und Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse. Beim permissiven Erziehungsstil werden allerdings im Gegensatz zum Laissez-Faire-Erziehungsstil wenigstens ab und zu Grenzen gesetzt. Das unterscheidet beide Erziehungsstile voneinander.
Autoritärer Erziehungsstil:
Merkmale des autoritären Erziehungsstils sind, dass ein Großteil der Aktivitäten vom Erzieher oder den Eltern bestimmt werden. Der dänische Familientherapeut "Jesper Juul" nennt diesen Stil auch „Elterndiktatur“. Strenge, viele Regeln, hohe Erwartungen, Belohnung und Bestrafung kennzeichnen diesen Erziehungsstil. Das Kind wird in seinem Verhalten und Denken gelenkt, entsprechend den Vorstellungen des Erwachsenen. Dabei werden häufig Befehle und Anordnungen an das Kind ausgesprochen. Die Eltern respektieren nur geringfügig die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder, da sie ihnen meistens vorgeben, was sie tun sollen. Oft wird das Kind, wenn es autoritär erzogen wird, zurechtgewiesen und getadelt. Es besteht also eine klare hierarchische Struktur und das Kind ist den Erwachsenen untergeordnet. Autoritäre Eltern stellen mit diesem Erziehungsstil hohe Anforderungen an ihr Kind und geben ihm wenig emotionale Unterstützung. Durch die vorgegebenen strengen Regeln und Befehle hat das Kind keine Möglichkeit, sich zu entfalten und ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln.
Autokratischer Erziehungsstil:
Der autokratische Erziehungsstil kann als Steigerung des autoritären Stils bezeichnet werden. Man geht bei dieser Art der Erziehung von der Grundannahme aus, dass es zwingend notwendig ist, Autorität gegenüber Kindern auszuüben. Ein Leitsatz könnte also sein, dass Kinder eine „starke Hand“ und zudem strenge Regeln ohne Kompromisse brauchen. Jegliche Eigeninitiative oder Selbstständigkeit des Kindes wird dabei unterdrückt. Die kindliche Meinung ist bedeutungslos und interessiert die Eltern nicht. Das Kind darf nichts selbst entscheiden, hat keinerlei Mitspracherecht und hat damit auch selbst keinen Einfluss darauf, was als richtig und was als falsch gewertet wird.
Antiautoritärer Erziehungsstil:
Unter dem Begriff 'antiautoritär', der heutzutage Begriffen wie demokratisch, liberal oder emanzipatorisch gewichen ist, versteht man die Erziehungsmethode, die ohne Zwänge abläuft und fördernd für die Selbstentfaltung jedes Einzelnen ist. Der antiautoritäre Erziehungsstil soll als Gegenpol zur autoritären Erziehung dienen. Grob gesagt wird Kindern ziemlich freie Hand gelassen, damit diese ihre Persönlichkeit und Selbstbewusstsein, sowie Kreativität und Gemeinschaftsfähigkeit frei entfalten können. Das Kind hört selten ein „Nein“ und entscheidet im Grunde nach dem Lustprinzip. Leider wurde dieser Begriff von einigen Eltern falsch verstanden und sie meinten, sie müssten Ihre Kinder ganz ohne Grenzenerziehen, was eine Generation "flegelhafter Egoisten" hervorbrachte, die der antiautoritären Erziehung ihren heutigen schlechten Ruf beschert.
Demokratischer Erziehungsstil
Wird ein Kind mit dem demokratischen Erziehungsstil erzogen, so hat es die Möglichkeit viele Dinge selbst zu bestimmen und diese auch zu erproben. Alle wichtigen Entscheidungen werden von den Eltern mit ihrem Kind besprochen. So kommt es zur Förderung von Eigenaktivität, Eigeninitiative und Selbstständigkeit. Das Kind bekommt ein ausgewogenes Verhältnis von Autorität und Freiheit, denn Lenkung wird im Sinne von Orientierung umgesetzt und das Kind erhält Vorschläge, bei denen die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder beachtet und berücksichtigt werden.
Egalitärer Erziehungsstil
Der egalitäre Erziehungsstil basiert auf absoluter Gleichberechtigung. Hier haben Eltern und Kinder die gleichen Rechte und Pflichten, was bedeutet, dass die Meinung des Kindes nicht nur gehört, sondern sogar eingeholt und grundsätzlich berücksichtigt wird. Die Meinung des Kindes ist sogar gleichgewichtig und gleichermaßen ausschlaggebend wie die Ansicht der Eltern. Eltern und Kind begegnen sich auf einer Ebene, eine hierarchische Struktur, also ein Über- oder Unterordnungsprinzip wie bei einigen anderen Erziehungsstilen besteht beim egalitären Erziehungsstil nicht. Alle wichtigen Entscheidungen werden von den Eltern mit ihrem Kind nicht nur besprochen, sondern gemeinsam mit dem Kind entschieden. Damit kann der egalitäre Erziehungsstil als Steigerung des demokratischen Stils betrachtet werden. Wie beim demokratischen Stil wird die Eigenaktivität, Eigeninitiative und Selbstständigkeit des Kindes gefördert.
Negierender Erziehungsstil
Bei einem negierenden Erziehungsstil beeinflussen die Eltern das kindliche Verhalten überhaupt nicht. Es fehlt das Interesse, an der Entwicklung des Kindes teilhaben zu wollen. Beim negierenden Stil findet im Grunde überhaupt keine Erziehung statt. Der Erzieher ist am Verhalten des Kindes völlig desinteressiert. Wie die Entwicklung des Kindes schließlich verläuft, ist für den "Erzieher" völlig irrelevant. Es werden keinerlei Regeln vorgegeben, es gibt keinen Rahmen, der dem Kind Sicherheit geben könnte und es besteht keinerlei emotionale Beziehung und Zuneigung, sodass das Kind keine Bindung aufbauen kann und im Grunde völlig auf sich allein gestellt ist. Die Entwicklung des Kindes hängt vom Zufall ab. Eine Erziehung erfolgt also durch die sekundäre Umwelt, also das weitere Umfeld des Kindes.
Richtige Erziehung: Flexibler Erziehungsstil
Kinder sollen sich zu glücklichen, selbstbewussten, liebenswerten und verantwortungsbewussten Menschen entwickeln – das ist Sinn, Zweck und Anliegen der modernen und damit „richtigen“ Erziehung. Wie diese Ziele umgesetzt werden sollen, da sind sich die Eltern allerdings nicht so ganz einig: Die einen packen ihre Kinder in Watte, die anderen erheben den Zeigefinger oder sogar die Hand. Es gibt geduldige Eltern, verständnisvolle, kontrollsüchtige, beschützende und vieles mehr. Viele Eltern wollen es besser oder anders machen als die eigenen Eltern. Der flexible Erziehungsstil ist im Grunde eine Mischung der verschiedenen Erziehungsstile mit seinem Schwerpunkt auf dem demokratischen Erziehungsstil. Wichtiges Merkmal ist, dass die Erziehung situationsabhängig geschieht. So kann es sein, dass in gewissen Situationen autoritäres Handeln mit klaren Regeln erfolgt und in anderen Situationen demokratisch entschieden wird, welche Erziehungsmaßnahmen zu treffen sind. Ebenso kann es sein, dass auf gleichberechtigter Basis Dinge abgestimmt, ausdiskutiert und entschieden werden und andererseits auch Entscheidungen von den Eltern allein getroffen werden. Der große Vorteil des flexiblen Erziehungsstiles besteht also darin, dass der Erzieher situationsangepasst handeln kann und nicht nach einem strikten Erziehungsmuster vorgehen muss. Je nach bestehendem Konflikt und je nach Situation, kann mal strenger, mal lockerer eine Problemlösung erfolgen. Die Eltern zeigen insgesamt großes Interesse an ihrem Kind und lassen ihm dennoch genügend Freiraum, um auch eigeninitiativ und kreativ agieren zu können.
"Erziehe deine Kinder so, wie du selber gerne erzogen worden wärest"
"Behandle andere so, wie du selber gerne behandelt werden würdest"
3.1 Was ist Wissen? Was ist Bildung?